Band

Schwefel war eine 1984 gegründete Band um den Mannheimer Musiker und Produzenten Norbert Schwefel*.

Ab 1984 nahm der Musiker und Produzent Norbert Schwefel von überwiegend Mannheimer Bands einige Tapes und Schallplatten auf, auf denen er zunächst noch sämtliche Instrumente selbst spielte. Später wurden Gastmusiker hinzugezogen und es bildete sich langsam eine ständige Besetzung heraus.

*(22. August 1960 in Lampertheim; † 23. Juli 2015 in Mannheim

Alle Mitglieder der Schwefel-Band:

Charles Lemming (1984-1986 – vocals), Klaus Adelmann (1986 – keyboards), Jack Kugler (1986 – bass), Mike Rausch (1986 – keyboards), Jörg Visher (1986 – guitar), Martin Buchholz (aka Horacz Bluminth 1986-1989 – saxophone), Christian „Christl“ Marley (1988-1992 – saxophone, bass), Ralf Laubscher (1988-1992 – drums, electronic drums), Axel Steuerwald (1989 – guitar), Eryko Makinose (1990-1991 – keyboards, vocals), Mark Born (1990-1992 – guitar), Thomas Hinkel (1991-2012 – keyboards), Ado Adomeit (1992 – guitar), Erwin Ditzner (1992 percussion), Angel (aka Jörg Bär, 1992 – guitar), Uli Daum (1992 – bass), Jörg Eichfuss (1994 – drums), Leroy Hartmann (1999-2003 – keyboards, vocals), Hans Santisi (2001 – bass), Tara G. Zintel (2002-2004 – drums), Thomas Zander (2003 – drums), Verona Davies (2003 – vocals), Thomas Nelliste (2004-2010 – drums)

Veröffentlichungen & Presse

Die ersten Veröffentlichungen wurden von der Presse sehr wohlwollend aufgenommen und fanden zahlreiche Hörer in der Club- und Independent-Szene (siehe Kapitel Erfolg der 1980er Jahre), obwohl sich Schwefel ohne Anbindung an ein Major-Label an die Öffentlichkeit wagten. Nach der Veröffentlichung von drei Alben und diverser EPs durch verschiedene unabhängige Plattenfirmen blieb der nachhaltige große Erfolg mit der Zeit aus. Es kam zu einer Veröffentlichungspause in den Jahren 1992 bis 1999, in der die Band keinen Plattenvertrag hatte, Norbert Schwefel sich aus der Öffentlichkeit zurückzog und sich dem Weinbau und der Kelterei widmete.

Nach den ersten Plattenveröffentlichungen bekam Schwefel in der deutschen Presse, insbesondere in der Fanzine-Szene, für einen Independent-Musiker ungewöhnlich euphorische Reaktionen. 1987 wurde Schwefel von den Lesern des Magazins Spex zum Newcomer des Jahres gewählt. Das Straight-Magazin bezeichnete Frog In The Opera als besten Pop Song 1988. Ungewöhnlich für einen Independent-Künstler war auch die Erwähnung in dem Jugendmagazin Bravo, welches Schwefel als „Kometen des Underground“ bezeichnete. Das Berliner Stadtmagazin zitty schrieb: „Der immer geforderte Welt-Standard, hier ist er! (…) Seit Hot In Hongkong heißt die Zukunft des Rock’N’Roll auch Schwefel.“ Hot In Hongkong wurde von mehreren Musikmagazinen als Album des Jahres 1988 bezeichnet. Als Folge hielt es sich zusammen mit dem Debüt Schizophrenic Party über mehrere Wochen in den Top 10 der deutschen Independentcharts.

Ende der 1990er Jahre wurde die Band reformiert und die Karriere mit einem Best-Of-Album wiederaufgenommen. Beachtung in der Presse fand vor allem das fünfte Album Edge City, ein düster klingendes an der Industrial Musik orientiertes Konzeptalbum über Schwefels Heimatstadt Mannheim, und das darauf folgende Mystifier ein weiteres, diesmal betont „lichtes“ Konzeptalbum, dessen 22 Stücke sich an den 22 Trümpfen des Tarot orientieren. 2012 verkündete Thomals Nelliste den Ausstieg aus der Band, die ab dem Zeitpunkt wieder nur von Norbert Schwefel allein weitergeführt wurde.

Label & Free-Festival

Neben eigener musikalischer Tätigkeit produzierte Norbert Schwefel verschiedene Musiker und organisierte ab 2003 das jährlich stattfindende Sulphur Sonic Open Air Festival, auf dem lokale und überregionale Musiker auftreten. Er betrieb eine eigene Plattenfirma, die Sulphur Sonic Records (sulphur = englisch für Schwefel).

Weitere Projekte

Seit etwa 2007 wurden ferner mehrere Multimedia-Projekte, Vertonungen von historischem Filmmaterial und eine Oper aufgeführt (näheres dazu siehe Diskografie). 2010 und 2011 spielte Schwefel mit dem Berliner Geiger TThomthom Geigenschrey eine bisher unveröffentlichte Platte im Studio Audiomobil in Berlin-Wedding ein und Sie traten unter dem Namen Schwefel & Geigenschrey an diversen Orten Berlins wie der inzwischen geschlossenen Theaterkapelle Friedrichshain auf. Ab 2011 bildete Norbert Schwefel zusammen mit Volker Hartmann-Langenfelder das Künstlerduo KrüppelNation, dessen Name 2013 in Kolk umgeändert wurde. Norbert Schwefel starb am 23. Juli 2015 nach langjähriger Krankheit.

Postum wurde 2015 „Die Schwefel Oper“ veröffentlicht. Norbert Schwefel hatte die komplette Produktion wenige Tage vor seinem Tod fertig gestellt.

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